Freitag, 4. Oktober 2013

Flüchtlingsdrama im Mittelmeer.

Europa muss nun handeln. Ein Asylcorner ist in Libyen zu errichten und für Menschen mit Asylgrund eine gesicherte Überfahrt zu organisieren.

Das erneute Flüchtlingsdrama zeigt auf, dass die Asylproblematik nicht erst an der Schweizer Grenze aktuell wird. Die vielen Menschen auf der Flucht oder der Suche nach einem besseren Leben nehmen einen beschwerlichen Weg auf sich um nach Europa zu gelangen. Der Weg birgt Todesgefahren, Erniedrigung, Vergewaltigung und oft auch sehr hohe Fluchtkosten und Schutzgelder mit sich.
Wie könnte der Schutz der Flüchtlinge verbessert werden? Eine Möglichkeit wäre aus meiner Sicht, dass sich die Eu und die Schweiz bereits in Libyen engagiert und die Asylbewerber in einem Asylcorner empfangen. Dies würde bedeuten, dass eine erste Verfahrensprüfung bereits dort stattfinden würde. Das ist ambitiös da dies eine Zusammenarbeit mit z.B. Libyen erfordert, Plätze für die Unterbringung bereitgestellt werden müssten und Personal für die Verfahrensprüfung. Die Asylbewerber würden aufgrund eines Schlüssels einem EU Land oder der Schweiz zugewiesen und sicher nach Europa transportiert.
Dies löst nur einen Teil. Es werden immer wieder Menschen versuchen Europa zu erreichen und es werden immer wieder Schlepper ihr Geld machen mit dem Wunsch oder der Not der Menschen. Da braucht es auch verstärkte Kontrolle im Mittelmeer um diesen Ausnutzern das Handwerk zu legen. Was aber klar ist, es gibt auch in den nächsten Jahrzehnten viele Menschen die Asyl in Europa und der Schweiz suchen und unglückliche Wege wählen. Wir werden diese Menschen weiterhin würdig empfangen und korrekte Asylverfahren durchführen und Menschen die den Asylkriterien entspechen auch Asyl gewähren.

Die erneute Tragödie vor der Insel Lampedusa kann nicht negiert werden, wegschauen gelingt nicht. Die Toten rufen eine lange Liste von Schicksalen hervor die in der Vergangenheit kurz wahrgenommen wurde und jedes mal sogleich wieder ausgeblendet.
Es ist nun an der Zeit, dass die Europäische Gemeinschaft und die Schweiz welche die Verfahren unter Schengen/Dublin abwickelt eine neue Strategie ergreift.

Asylbewerber unter dem Dublin Abkommen werden in jenem Land auf Asyl bearbeitet, in dem sie das erste Gesuch gestellt haben. Praktisch heisst das, dass die Mehrzahl sich in Italien, Spanien oder Griechenland registriert. Somit fällt die Aktenbearbeitung vor allem in diesen Ländern an. Zieht jemand weiter Richtung Schweiz und stellt ein erneutes Asylgesuch, wird der Computer schnell fündig und ordnet aufgrund der Fingerabdrücke den Asylbewerber dem Dublin Verfahren zu was heisst, dass die Schweiz nicht den Lead hat und au das Asylverfahren nicht direkt eintritt. Das Dublin Verfahren bringt ungleiche Lasten in der Ländergemeinschaft der EU. Da ist Handlungsbedarf wo auch die Schweiz Mitreden muss. Südliche Länder profitieren im Sommer oft durch billige Arbeitskräfte jener Asylbewerber die kein Gesuch eingereicht haben bei der Ernte. Dies zeigt sich auch in grösseren Schwankungen der Asylgesuche in der Schweiz.

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