Freitag, 21. Juni 2013

Rücktritt aus dem Stadtrat der Stadt Bern per 20. Juni 2013

Sehr geehrter Herr Stadtratspräsident
Lieber Ruedi
Geschätztes Ratsbüro
Liebe Kolleginnen und Kollegen,


Mit dem heutigen Tag schliesse ich fast neun Jahre Stadtratstätigkeit ab. Obwohl mich die Rückschau auf Vergangenes immer weniger interessierte und die Jahresberichte eher eine Notwendigkeit der Institution Stadtrat waren, flackern mir einige Flashs der vergangenen Jahre auf. Da sind viele Stadträtinnen und Stadträte sowie Medienleute, die ich in der politischen Auseinandersetzung schätzen und auf Ausflügen persönlicher kennenlernte. Einen Käse mit Ruedi Friedli und Hasim Sancar herzustellen, machte richtig spass. Die sieben Jahre AK und nun eine kurze Zeit in der FSU boten mir die Gelegenheit, einzelne Dossiers vertiefter zu begleiten. Hier entdeckte ich auch meine Interessen an Governance und NPM Themen sowie der ausgelagerten Betriebe, Sozial- und Suchtbereich, Primat der Pensionskasse und natürlich den Betreuungsgutscheinen.

Drei Stadtratsthemen bewegen mich zum Abschied. Ich wünsche mir für den Stadtrat, dass die finanzielle Situation der Stadt mittels Struktur- und Bedarfsanalyse mittelfristig wieder schwarze Zahlen schreibt. Dies hängt stark vom Willen des Stadtrates ab, konsequent die Finanzen anzuschauen und auch unbeliebte Schritte vorzunehmen. Weiter steht seit Jahren eine Corporate Governance Strategie des Gemeinderates an und kommt nicht vom Fleck und nach 10 Jahren NSB (Neue Stadtverwaltung Bern) wäre allenfalls ein Update in Betracht zu ziehen.

Eine berufliche Veränderung vom Lehrlings- und Kita Bereich hin in den Migrationsbereich lässt mich die Prioritäten neu setzen. Eine Reise nach Afrika war mir bisher noch vergönnt. Nun habe ich Menschen aus praktisch ganz Afrika für einige Wochen im Test Bundeszentrum Les Pradières im Neuenburger Jura um mich. Auf 1300 m.ü.M. funktioniert die elektronische Anbindung schlecht und eine zeitgerechte Teilnahme am schnellen Informationsfluss sowie eine Teilnahme an den Sitzungen tagsüber sind mir praktisch unmöglich. Ich habe mich für ein Welschlandjahr entschlossen und verabschiede mich von Euch mit einem herzlichen Dankeschön für die gemeinsame Zeit.

À bientôt



Martin Trachsel

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