Fukushima ist ein Mahnmal,
welches der Welt den Glauben an die sicheren AKW’s genommen hat.
Fukushima ist bis heute eine
Tragödie.
Fukushima hat für die
bereits angelaufene Diskussion zum AKW Ausstieg hier in der Schweiz in
tragischer Weise zusätzliche Fakten geliefert.
Der WWF unterstützt die
schnelle Stilllegung von AKW’s in der
Schweiz lieber gestern die AKW abschalten als morgen. Wir sind uns aber auch
bewusst, dass die Sachlage komplex ist. Verschiedene Anspruchsgruppen und die
Politik feilschen um s Szenarien – welche sich um Gesetzgebung,
Wirtschaftlichkeit, Wissenschaftlichkeit, Zuständigkeit dreht und nicht wirklich
prioritär um die Ängste der Bevölkerung und deren Sicherheit. Wir appellieren
an die Verantwortung der Amtsstellen, Überwachung und Betreiber von AKW.
Wir vom WWF Bern beobachten
und begleiten die politischen Prozesse. Der Regierungsrat liess diese Woche
sein Gegenvorschlag zur Stilllegungsinitiative AKW Mühleberg verlauten, indem
er mit 2022 ein Datum gesetzt hat. Der Regierungsrat formuliert sich
salomonisch und lässt einen früheren Ausstieg offen – d. h., es kommt nun auf
die Strategie und Investitionsfreudigkeit sowie Kosten-Nutzen-Rechnung der BKW
an.
Es ist und bleibt wichtig,
dass wir immer wieder die Stimme erheben und einen raschen Ausstieg fordern. Die
Zeit der AKW ist um, für die Entsorgung von radioaktivem Abfall haben wir bis
heute keine Möglichkeit und wenn ich an den Rückbau der AKW’s denke, graut es
mir erst recht – die einstmals freudige Errungenschaft ist zur Hypothek und zum
Albtraum geworden.
Als WWF setzen wir vor allem
auf Stromeffizienz und erneuerbare Energien. Wir brauchen den Tatbeweis, dass
wir ohne Atom Strom auskommen. Leider konnte letztes Wochenende im Kanton Bern
die Bevölkerung noch nicht vollständig für Bern erneuerbar gewonnen werden. Die
Zustimmung wächst, doch es herrscht immer noch grosse Verunsicherung weil:
1.
Die Diskussion befindet sich immer noch stark
im Expertenbereich und ist für viele eine Glaubensfrage und nicht
Erfahrungswert.
2.
Die Energiekosten sind so tief, dass sich
private Investitionen zwar ideel jedoch finanziell nicht wirklich lohnen und
rechnen.
3.
Der Anschub, Förderung und
Einspeisungspolitik stockt und hindert viele motivierte
4.
Nicht in der Schweiz hergestellte erneuerbare
Energie ist bei der aktuellen Netzstruktur in Europa zu wenig nachhaltig. Solar-
und Windstrom in Spanien zu produzieren und vor Ort zu verkaufen ist bestimmt
eine gute Investition, gibt uns Schweizer jedoch nicht Versorgungssicherheit.
Es braucht noch viel Sensibilisierungsarbeit
und viele Projekte zur Gewinnung erneuerbarer Energien, welche der Bevölkerung
sichtbar macht, dass wir die AKW ‚s nicht mehr brauchen. Es braucht im
Besonderen Akzeptanz, gewisse Eigenständigkeit und Selbstverantwortung dem
Energielieferanten abzutreten, wenn Smart-Grid eingeführt wird. Wir haben alles
im Überfluss – doch das war früher nicht so, unsere Waschmaschine machte über
Mittag Pause, da wurde noch nicht so intelligent jedoch bewusst Engpässe
bewältigt. Erst mit der Bandenergie der AKW’s wurde diese Massnahme aufgehoben
– nun sind wir gefordert, uns auf kreative intelligente Lösungen einzulassen.
Wir vom WWF setzen uns für
eine atomfreie Schweiz ein. Wir setzen auf Stromeffizienz, eine nachhaltige
erneuerbare Energiegewinnung unter Wahrung schützenswerter Naturschutz- und
Landschaftsschutzgebieten. Wir sind überzeugt: Jener Strom, der nicht gebraucht
wird, ist die effizienteste Möglichkeit dem Ziel näherzukommen.
Fukushima ist präsent –
unsere AKW’s auch immer noch.
Danke für eure Präsenz und
Engagement.
Auf eine AKW freie Schweiz.
Martin Trachsel, Co
Präsident WWF Kanton Bern
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