Mittwoch, 14. November 2012

Beim Schulreglement ist jede / jeder Experte!


Es gibt kaum ein politisches Geschäft welches mehrere Anläufe braucht um verabschiedet zu werden, wie das Schulreglement in der Stadt Bern. Es gibt kaum ein Reglement wo sich alle bei der Behandlung „Experten“ nennen… ja wir sind alle irgend mal in die Schule gegangen oder haben irgend mal durch unsere Kinder mit der Schule unsere Erfahrung gemacht.
So erlitt die Revision im 2010 Schiffbruch und kommt nun als Auswahlsendung von zwei Schulkommissionsmodellen,  nach einer Vernehmlassung zurück in den Stadtrat. Das stolze Werk bringt es gerade auf 76 Artikel und soll dazu zusätzlich Ausführungsbestimmungen in der Form einer Verordnung erhalten.  Der Detailierungsgrad ist enorm und überfordert die „Experten“ gewaltig. Aber eben, Schule das will sich die Politik nicht aus der Hand geben, da wollen die Parteien mitreden und ihre Vertreter entsenden… daher muss alles haargenau festgehalten werden – einen austarierten Papiertiger.
Grundsätzlich stelle ich mir bei einem Schulreglement welches so viele übergeordnete Vorgaben zu erfüllen hat, ein Kurzes und prägnantes Reglement vor. Dazu würde ein Frührungs- und Organisationshandbuch über die Prozesse und Abläufe informieren und eine Verordnung die Kompetenzen zwischen Schulleitung – Schulkommission – Schulamt und Direktion festlegen. Das zu verabschiedende Reglement kommt einer effizienten Schulorganisation in keiner Weise nach.
Wir haben heute eine geleitete Schule. Personalfragen und operative Entscheide werden durch die Schulleitung gefällt. Die Schulkommission ist strategisch tätig und hat auf Rekurse einzugehen.
Daher wird in der Stadt Bern in der neuen Revision kein mutiger Entscheid gefällt. Der Rat wird praktisch am Status Quo festhalten und in jedem Schulkreis eine Schulkommission einsetzen und übergeordnet eine zentrale Schulkommission. Dieses Modell wird aus meiner Sicht ganz klar ein Übergangsmodel sein da nur für dieses aktuell eine politische Mehrheit vorhanden ist. In 5 Jahren wird sich der Stadtrat erneut mit dem Schulreglement beschäftigen und die Schulkommissionen in den Schulkreisen zugunsten einer Volksschulkommission abschaffen.
Die Zeit hält auch nicht in der Entwicklung der Schule. Die Politik muss sich auf das wesentliche konzentrieren und die Umsetzung den Profis überlassen.

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